Baden-Württemberg | Heilbronn
Südbahnhof Heilbronn – Entwicklungschance für die Stadt
Gemeinderat beschließt öffentliche Auslegung des Entwurfs zum Bebauungsplan Südbahnhof Teilgebiet 1
Am Montag, den 12. November 2012, hat der Heilbronner Gemeinderat die Fortschreibung des Flächennutzungsplans und die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans Südbahnhof einstimmig beschlossen. Nach umfangreichen Vorplanungen, die bis zur Mitte der 1990er Jahre zurückreichen, ist damit der Weg frei für die Entwicklung der ehemaligen Bahnfläche. Die bisherige gewerbliche Nutzung lag wie eine Barriere zwischen der südlichen Innenstadt und den weiter südlich entstandenen Wohngebieten. Sie wird jetzt einer bedarfsorientierten Wohnbebauung weichen. Aurelis hat in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von Heilbronn das Bebauungskonzept und den Bebauungsplan erarbeitet.
Die Gesamtfläche des ehemaligen Südbahnhofs beträgt 71.762 m², davon sind 56.623 m² im Eigentum von Aurelis. Das Grundstück ist in der jeweils längsten Ausdehnung ca. 620 m lang und 140 m breit.
„Wir schaffen dringend benötigten und bezahlbaren Wohnraum, denn Heilbronn ist ein attraktives Zuzugsgebiet, in dem schon seit Jahren der Bedarf an Wohnungen das Angebot deutlich übersteigt.“ sagt Heilbronns Bürgermeister Wilfried Hajek. Belegt wird dies von Erhebungen des Statistischen Landesamts Baden Württemberg, die Heilbronn als ‚stabile Großstadt mit hohem Familienanteil‘ zeigen.
Ein weiterer wichtiger Trend für die Stadtentwicklung hatte sich ja schon aus dem demografischen Zwischenbericht der Stadt im Jahr 2010 ergeben“, erläutert Klaus Gudzent, Projektleiter von Aurelis. „Selbst wenn langfristig auch in Heilbronn die Bevölkerungszahl sinken sollte – der Wohnflächenkonsum pro Einwohner steigt.“ Während ein Heilbronner Bürger Anfang 2000 durchschnittlich 38,2 Quadratmeter Wohnfläche nutzte, sind es heute schon knapp 40 Quadratmeter ? Tendenz weiter steigend. Mit dem zunehmenden Anteil älterer Menschen an der Wohnbevölkerung wird auch der Geschosswohnungsbau einen höheren Stellenwert erhalten.
Einen positiven Effekt auch für die Bewohner der Südstadt sieht Hajek durch die künftige Erschließung des Südbahnhofgeländes: „Mit der Neuordnung des Quartiers können die Anwohner die Innenstadt künftig auf direktem Wege erreichen. Darüber hinaus verbessern wir mit zusätzlichen Freiräumen deutlich die Aufenthaltsqualität für die Nachbarschaft.“
Im Bebauungsplanentwurf sind öffentliche Grünflächen in einem Umfang von rund 10.000 m² festgesetzt. Damit weist die Planung einen höheren Anteil an öffentlicher Grünfläche auf, als sie in anderen Neubaugebieten Heilbronns in ähnlicher Lage realisiert wurden. Zusammengenommen mit den privaten Grünflächen wird etwa die Hälfte des Quartiers aus Grünfläche bestehen.
Ein zentrales Element im Bebauungsplangebiet ist der in der Ost-West Achse verlaufende Rad- und Fußweg. Er ist ein Teilstück des Grünen Rings, eine um die Kernstadt verlaufende Radwege- und Wandertrasse, die ringförmig die Freiflächen und Parks in der Innenstadt verbindet. Zusätzliche Wege und Grünachsen wie Kinderspielplätze oder Aufenthalts- und Freizeitbereiche werden die bestehenden Wohnquartiere zusammenfügen. Diese öffentlichen Grün- und Wegeflächen sollen optisch zusammenhängend mit den privaten Grünflächen wahrgenommen werden, sodass sich die neuen Quartiere dem Betrachter als ein ansprechendes Wohngebiet mit hohem Grünflächenanteil präsentieren werden.
Aurelis rechnet mit dem Beginn der Vermarktung des Quartiers im Herbst 2013. In etwa 380 Wohneinheiten werden später über 700 Menschen wohnen. Im Rahmen einer behutsamen Entwicklung des Grundstücks werden im ersten Bauabschnitt rund 170 Wohneinheiten für etwa 350 Menschen entstehen. Im April 2013 wird Aurelis mit den ersten Erschließungsmaßnahmen beginnen und die ersten öffentlichen Freiflächen herstellen. Die ersten Wohnungen können voraussichtlich Ende 2014 bezogen werden.